Markenhof

Der Markenhof befindet sich nun in dritter Generation in Familienbesitz. Im väterlichen Betrieb von Dr. Rolf Miedtke wurde Obstbau nur extensiv in der Bewirtschaftung von einem Hektar Streuobst betrieben.  Als Hofnachfolger studierte ich, Uwe Miedtke, an der Universität Stuttgart Hohenheim allgemeine Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt Obstbau. Nach meinem Diplomabschluss 1988 begann ich auf dem Markenhof nach und nach neue Obstanlagen mit kleinkronigen Bäumen (Spindelbäume) anzulegen.

Praktische Erfahrung sammelte ich auch an der Versuchsstation für Obstbau in Ravensburg-Bavendorf, wo ich über drei Jahre eine Promotion über den Apfelschorf verfasste. Obwohl im Dreisamtal bisher kein intensiver Obstbau vorhanden war, hat es sich gezeigt, daß hier Klima und Boden sehr gut geeignet für die Produktion von wohlschmeckenden Früchten sind. Gerade das etwas kühlere Klima in 400 m Höhenlage fördert im Vergleich zum heißen Rheintal Farbe und Aroma der Früchte.

Bis heute sind auf dem Markenhof neue Obstanlagen von ca. 6 ha Äpfel, 0,5 ha Birnen und 1 ha Zwetschgen sowie einigen Kirschbäume als Randbepflanzung entstanden, die ich zusammen mit meiner Frau Petra und zwei Söhnen als Familienbetrieb bewirtschafte. Die Äpfel und Birnen lagern wir selbst in modernen Obstkühlräumen und verkaufen sie über das ganze Jahr direkt an unsere Kunden. Zum einen in unserem Hofladen auf dem Markenhof, zum anderen über zwei Wochenmärkte in Kirchzarten und Freiburg-Littenweiler.

Als zweites Standbein bauten wir über die Jahre eine moderne Fruchtsaftkelterei auf dem Markenhof auf. Zu Beginn hatten wir eine Packpresse, die wie in vielen Gemeinden zum reinen Lohnpressen von frischem Apfelsaft verwendet wurde. Da mit den Jahren auch die Haltbarmachung des Apfelsaftes immer wichtiger wurde, richteten wir eine Pasteurisierungsanlage mit anschließender Flaschenabfüllung ein. Inzwischen haben wir eine leistungsfähige Bandpresse und können den Apfelsaft in Flaschen und Bag in Box (3-10 Liter-Beutel) abfüllen.  Dies machen wir für unsere eigenen Säfte sowie im Lohn für unsere Kunden. Wir kaufen dann im Herbst auch Steuobst aus der Region an und  können dann den Apfelsaft mittels Kurzzeiterhitzung in Edelstahltanks einlagern.

Als Direktvermarkter verkaufen wir unsere Produkte überwiegend an Endverbraucher, Gastronomie und kleinere Händler. Im Hofladen haben wir neben den eigenen Prdukten (Obst, Kartoffeln, Säfte, Edelbrände) auch regionale Produkte (Gemüse, Käse, Honig, Wein, Mühlenproduckte) im Angebot. Auf dem Wochenmarkt in Kirchzarten und Freiburg Littenweiler verkaufen wir überwiegend unsere eigenen Produkte.

Wir alle freuen uns auf Ihren Besuch!

Ihr Dr. Uwe und Petra Miedtke


Historie des Markenhofs

  • 1397: Erste urkundliche Erwähnung des Hofes zu Burg (vermutlich der Markenhof) durch den Abt Johann vom Kloster St. Märgen
  • 1462 verkauft das Kloster St. Märgen den Hof an die Stadt Freiburg
  • Um 1500 werden die Güter der Stadt neu vermessen und in der Talvogtei von Kirchzarten registriert
  • Um 1648 kommt Mathias Mark auf den Hof, nachdem der Markenhof benannt wird
  • 1761 unter Simon Mark und 1795 unter Michel Gremmelsbacher brannte der Hof ab und wurde wieder neu aufgebaut
  • 1919 wurde der Markenhof an einen jüdischen Kabelfabrikant Goldmann aus Freiburg verkauft. Dieser richtete auf dem Markenhof eine Bauernschule ein und bildete dort jüdische Bauernsöhne für Palästina aus.
  • 1925 kaufte das Evangelische Stift den Markenhof und baute dort ein Erholungsheim für Waisenkinder
  • 1935 kaufte Großvater Georg Miedtke, Exportkaufmann in Monterrey/Mexico, den Hof für seinen Sohn Georg, der als Landwirt ausgebildet war und dann leider im Zweiten Weltkrieg 1942 in Russland fiel
  • 1962 erhielt Dr. Rolf Miedtke den Hof durch Erbfolge. Die landwirtschaftlichen Flächen wurden weiterverpachtet, hauptsächlich an eine Forstbaumschule
  • 1995 wurde der Hof an Dr. Uwe Miedtke übertragen