Anbau

Auf einer Fläche von 7 Hektar bauen wir Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Mirabellen und Kirschen an. Mit etwa 3000 Bäumen je Hektar nutzen wir kleinkronige Bäume um bei optimaler Belichtung gut ausgefärbte und  wohlschmeckende Früchte zu produzieren. Dazu trägt auch das gute Klima im Dreisamtal mit viel Sonne und deutlicher Abkühlung nachts wesentlich bei.

 

Pflanzung

Die Obstbäume sind veredelt auf schwachwachsende Unterlagen (Bei Apfel M9, bei Birnen Quitte C,) und werden beim Apfel im Reihenabstand von 3,20 m und in der Reihe von 1 m gepflanzt. Da die Bäume schwachwüchsig sind, brauchen sie ein Drahtgerüst zur Unterstützung. Durch die geringe Höhe von 2,5-3 Meter lassen sich Pflege-und Erntearbeiten vom Boden oder einem Pflückschlitten aus erledigen. Zwischen den Reihen befindet sich ein Grasstreifen, der regelmäßig im Sommer gemulcht wird und zu einer Verbesserung des Humusgehaltes führt. Für Greifvögel, die ein Großteil der Mäuse in der Obstanlage fangen, haben wir 5 Meter hohe Sitzstangen aufgestellt. Um die Obstbäume in sommerlichen Trockenperioden mit Wasser versorgen zu können, haben wir entlang den Baumreihen Tropfschläuche verlegt. Die Schläuche haben alle 50 cm einen Tropfer und die Bäume bekommen dann 3 l/Tag und Baum aus der Wasserversorgung der Gemeinde. Durch die Tropfbewässerung können wir das Wasser sparsam und direkt an die Wurzeln der Bäume geben.

Düngung

Ziel der Düngung der Obstbäume ist es den Entzug von Nährstoffen zu ersetzen, der mit der Ernte der Früchte entnommen wird. Deshalb werden alle 2 – 3 Jahre Bodenanalysen auf den Nährstoffgehalt an Phosphor, Kali, Magnesium und Kalk durchgeführt. Nach diesen Ergebnissen wird dann die Düngung mit Grundnährstoffen bemessen. Die Düngung mit Stickstoff kann bei Obstbäumen sehr gering mit 30 kg Stickstoff/ha ausfallen. Zum einen ist der Entzug durch die Obstbäume gering, zum anderen bleibt das gehäckselte Schnittholz und das im Sommer gemulchte Gras in der Obstanlage.

Pflanzenschutz

Da es sich im Obstanbau um mehrjährige Kulturen (Dauerkulturen) handelt, muss man das ganze Jahr für die Gesundheit und ein gutes Wachstum der Bäume sorgen. Beim Pflanzenschutz richten wir uns nach den Regeln des integrierten Anbaus, das heißt Planzenbehandlungen werden erst durchgeführt, wenn eine Schadschwelle überschritten wird. Dazu muss man in der Vegetation ständig das Auftreten von Schädlingen und Krankheiten kontrollieren und dann gezielt behandeln. Dabei stehen so weit wie möglich alternative Verfahren zum konventionellen Pflanzenschutz im Vordergrund. Der Apfelwickler zum Beispiel, der den Wurmbefall der Äpfel und Birnen verursacht, wird mit dem Verwirrungsverfahren bekämpft. Ab Mai werden dazu in der Obstanlage 500 Pheromondispenser/ha aufgehängt, die bis in den Herbst ständig die natürlichen Sexuallockstoffe des Apfelwicklers abgeben, so dass sich Männchen und Weibchen in der Lufthülle nicht finden können. Damit kommt es weder zu Befruchtung noch Eiablage und nicht zum Wurmbefall des Apfels. Das Verfahren funktioniert nur großflächig ab ca 1 ha und erspart Insektizidbehandlungen gegen den Apfelwickler. Bei einem nassen Frühjahr ist der Schorfpilz, der schwarze Flecken an den Blättern und später auch an den Früchten verursacht, eine große Gefahr. In dem dann eher heißen und trockenen Sommer befällt der echte Mehltau die jungen Blätter der Triebspitzen. Dagegen müssen zielgerichtet Pflanzenbehandlungen mit Pilzmitteln (z.B Schwefel) durchgeführt werden. Durch den Anbau von resistenten Sorten wie z.B. Topaz können hier mehrere Behandlungen eingespart werden.